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Russische Hacker greifen Webseiten deutscher Behörden, Ministerien und Politiker an

Kriminalität wegen Waffenlieferungen

Russische Hacker greifen Webseiten deutscher Behörden, Ministerien und Politiker an

Bis: 22:05 | Lesezeit: 2 Minuten

Deutschland beliefert die Ukraine mit selbstfahrenden Haubitzen zur Wartung

Die Ukraine wird mit insgesamt zwölf hochmodernen Panzerhaubitzen ausgerüstet, um russischen Angreifern standzuhalten. Sieben von ihnen stammen nach Angaben des slowakischen Verteidigungsministers aus Deutschland.

Die regierungsfreundliche russische Aktivistengruppe Kilnett hat nach einem internen Bericht der Behörden die Websites deutscher Behörden und Ministerien mit Hackerangriffen gestört. Sicherheitsbeamte haben die Angriffe als Reaktion auf deutsche Waffenlieferungen bezeichnet.

Regimetreue russische Hacker haben Cyberangriffe auf die Webseiten deutscher Sicherheitsdienste, Ministerien und Politiker verübt und diese vorübergehend lahmgelegt. Unter den Betroffenen sind laut einer Studie der Zeitung Spiegel die Bundespolizei und mehrere Landespolizeibehörden. Nach einem internen Bericht der Behörden gehörten auch der Bundestag, das Bundesverteidigungsministerium und die SPD-Website von Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Zielen der Hacking-Kampagne. Einige der Websites waren aufgrund von Überlastungsangriffen vorübergehend nicht verfügbar.

Regimetreue russische Hacker starteten Cyberangriffe als Rache für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine (Symbolbild)

Quelle: dpa / Nicolas Armer

Bei den sogenannten “Distributed Denial of Service” (DDoS)-Angriffen handelt es sich nach Angaben der Sicherheitsbehörden um Vergeltungsmaßnahmen für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine. Für diese technisch relativ einfachen Angriffe soll die pro-russische Aktivistengruppe Killnet verantwortlich sein. Sie räumte die Angriffe auf deutsche Webseiten im Messenger-Dienst Telegram ein.

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Bereiten Sie sich auf einen Notfall vor

Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat Ermittlungen zu den Killnet-Angriffen aufgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass der Angriff auf die Website der hessischen Polizei auch mit einer Gruppe von Aktivisten in Verbindung gebracht wurde.

Die Ministerien bestätigen die Unterbrechungen

Das baden-württembergische Innenministerium bestätigte dem SPIEGEL, dass es Anfang der Woche einen Angriff auf das Gelände der dortigen Landespolizei gegeben habe und das Gelände kurzzeitig offline war. Auch das Bundesministerium der Verteidigung räumte ein, dass “unsere Webseiten bundeswehr.de und bmvg.de in den letzten Tagen mehrfach kurzzeitig nicht erreichbar waren”. Auch das bayerische Innenministerium hat einen Angriff auf die Website der Landespolizei bestätigt. Das Ergebnis war jedoch nur eine längere Ladezeit.

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Ein Bundestagssprecher sprach von einem “gescheiterten Anschlagsversuch”. Die Bundespolizei spricht von einer “kurzen Pause ohne nennenswerte Folgen”. Einen Angriff auf die Website von Olaf Scholz wollte die SPD weder bestätigen noch dementieren.

Bereits Mitte April griff Killnet die Website der deutschen Kredit- und Inkassogesellschaft (KfW) an und machte sie für mehrere Stunden kaum erreichbar. Mitte April waren die Webseiten der Flughäfen Hamburg und Bremen längere Zeit nicht erreichbar.