Kosmisches Schattenspiel im Mai In Mitteleuropa wird eine totale Mondfinsternis zu sehen sein
30. April 2022, 17:49 Uhr
Der Himmel bietet den Frühaufstehern im Mai ein besonderes Schauspiel: eine totale Mondfinsternis. Es gibt auch ein paar Sternschnuppen, die Sie den ganzen Monat über sehen können; ihr Ursprung ist der Halleysche Komet.
Das außergewöhnliche astronomische Ereignis in diesem Monat ist zweifellos eine totale Mondfinsternis, die von Mitteleuropa aus beobachtet werden kann. Das Weltraumspiel der Schatten ist in den frühen Morgenstunden des Montags, 16. Mai, zu sehen. Allerdings ist nur der erste Teil aus Deutschland nachzuverfolgen.
Der Mond geht vor der Mitte der Sonnenfinsternis unter. Wenn der Mond um 4:28 Uhr morgens auf die Erde tritt, beginnt der sichtbare Teil der Mondfinsternis. Die Totale beginnt um 5:29 Uhr, der Mond geht um 5:35 Uhr in Mitteldeutschland unter. Die Sonne war bereits drei Minuten zuvor aufgegangen. Der Mond geht in Hamburg um 5:20 Uhr morgens, in Berlin um 5:11 Uhr morgens und in München um 5:36 Uhr morgens unter.
Die nächste, von Deutschland aus sichtbare Mondfinsternis ist am 28. Oktober 2023. Ihre Größe beträgt allerdings nur 13 Prozent des Durchmessers der Mondscheibe. Die genaue Position des Vollmondes wird am 16. um 6:14 Uhr morgens im Sternbild Waage erreicht. Der Neumond tritt am 30. um 13:30 Uhr auf. Einen Tag nach Vollmond nähert sich der Mond der 360.300 Kilometer entfernten Erde. Am 5. ist er 405.290 Kilometer von der Erde entfernt.
Merkur, Venus, Jupiter, Saturn
Bei günstigen Sichtverhältnissen ist Merkur in den ersten Maitagen in der späten Abenddämmerung noch knapp über dem nordwestlichen Horizont zu sehen. Die extrem schmale Sichel wird am 2. Mai südlich von Merkur vorbeiziehen.
Venus bleibt der Morgenstern. Ihre Aufstiege sind immer früher. Allerdings erscheint die Sonne immer früher. Am 27. findet ein Treffen mit der dünnen Sichel des abnehmenden Mondes statt – ein wunderschöner Anblick am östlichen Himmel gegen 4 Uhr morgens. Mars erscheint in der zweiten Nachthälfte früher und erhöht die Helligkeit merklich. Der rote Planet durchläuft den Wassermann und tritt am 19. in die Fische ein. Ende Mai geht Mars um 4 Uhr morgens auf.
Jupiter ist ein Planet am Morgenhimmel. Der Riesenplanet bewegt sich durch das Sternbild Fische. Jupiter wird von Mars verfolgt, der sich viel schneller durch den Tierkreis bewegt. Am 29. überholt der Rote Planet den Riesenplaneten im Süden. Mars ist deutlich schwächer als Jupiter, der an Brillanz nur der Venus überlegen ist.
Saturn wird in der zweiten Nachthälfte zum Planeten. Er wandert durch das Sternbild Steinbock und hält Ende Mai fast vollständig an. Am 22. wird der ringförmige Planet von der abnehmenden Sichel besucht. Am 1. geht Saturn kurz nach 3.30 Uhr auf, Ende Mai um 1.44 Uhr. Der Ringplanet wird etwa 20 Minuten nach seinem Aufstieg sichtbar.
Schnell fallende Sterne, den ganzen Monat über aktiv
Aquariden – in südlichen Ländern sind mehr zu sehen als in Deutschland.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mai-Aquarien sind den ganzen Monat über aktiv. Das sind schnell fallende Sterne mit einer Eindringgeschwindigkeit von 234.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre. Sein ursprünglicher Komet ist der Halleysche Komet. Das Maximum wird um den 5. herum erwartet. Dadurch, dass die Radiant hier recht gering ist, sehen wir hierzulande nur wenige Sternschnuppen. Aber im Süden ist mit bis zu 20 Meteoren pro Stunde zu rechnen.
Das markante Federdreieck ist im feststehenden Sternenhimmel gut zu erkennen. Es besteht aus den drei hellen Sternen Regulus in Löwe, Arcturus in Boots und Spica in Virgo. Der südöstliche Himmel wirkt eher sternenarm. Das Sternbild Waage ist nicht sehr auffällig, man muss es bewusst suchen. Im Tierkreis folgt der Waage der Skorpion, der kurz vor dem Aufstieg steht. Sein heller, roter Hauptstern, Antares, überquert gerade den Horizont. In der Antike zeigten die Sterne der Waage noch auf die Schere des Skorpions.
Im Südosten erhebt sich das aufsteigende Bild des Schlangenträgers mit der Schlange. Der Himmelswagen steht hoch über unseren Köpfen fast im Zenit. Jungfrau überschreitet auch die Mittagslinie. Zwischen Jungfrau und Ursa Major gibt es neben dem Sternbild der Windhunde auch das Haar der Berenike. Diese Konstellation ist ziemlich schwach, besteht aber aus vielen Sternen. Funktioniert besonders gut, wenn Sie diesen Bereich mit einem hellen Fernglas suchen.
Zwischen dem leuchtend orangefarbenen Arcturus und der bläulichen Wega, den beiden hellsten Sternen am Nordhimmel, befindet sich der sichtbare Sternenhalbkreis der Nordkrone. Weiter östlich, näher an Wega, befindet sich das weitläufige, aber schwache Sternbild Herkules. Bei Herkules ist ein schwacher, runder Fleck zu sehen, der im Fernglas deutlicher zu erkennen ist. Dabei handelt es sich um einen kugelförmigen Sternhaufen mit der Katalogbezeichnung M13. Mehr als eine Million Sterne in 24.000 Lichtjahren Entfernung sind hier zu finden.
Die Sonne nähert sich ihrem Höhepunkt
Die Sonne nähert sich ihrem Höhepunkt, der erst im Juni erreicht wird. Es bewegt sich durch das Sternbild Widder und geht am 14. mittags in das Sternbild Stier über. Am 21. um 3 Uhr morgens tritt sie in das Zeichen Zwillinge ein.
Die Mittagshöhe erhöht sich um fast sieben Grad. Die Tageslänge verlängert sich in Hamburg um eine Stunde und 35 Minuten und in München um eine Stunde und 15 Minuten.
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