Germany

Tarifstreit: Warnstreiks in Kitas und Ganztagsschulen

Stand: 04.05.2022 08:20

Notfall oder komplett geschlossene Einrichtungen: Ver.di ruft das Kita- und Ganztagsschulpersonal in weiten Teilen Deutschlands zu Warnstreiks auf. Damit soll Druck auf den Konflikt der Tarifverhandlungen ausgeübt werden.

Die Gewerkschaft ver.di plant heute Warnstreiks in Kitas und Ganztagsschulen in weiten Teilen Deutschlands. Geschlossen wurden unter anderem die Tagesstätten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz und Hamburg. Teilweise sind einzelne Städte besonders betroffen. In einigen Fällen wird den Eltern eine Notoperation angeboten.

Auch die Ganztagsbetreuung an Schulen ist von Defiziten betroffen. Bundesweit wurden Erzieherinnen, Erzieherinnen, Kinderbetreuerinnen, Sozialarbeiterinnen und andere Berufsgruppen aus Kitas und Ganztagsschulen zu Warnstreiks aufgerufen.

Sozialarbeiter hatten bereits am Montag ihre Arbeit niedergelegt. Mitarbeiter der Behindertenhilfe folgen am Donnerstag.

Forderung nach besserer Bezahlung

Im Mittelpunkt der seit mehreren Wochen regelmäßig stattfindenden Streiks stehen die Tarifverhandlungen von rund 330.000 Sozial- und Bildungsarbeitern im ganzen Land. Ver.di und der dbb-Beamtenverband drängen auf mehr Geld und attraktivere Konditionen. Durch geänderte Einstufungen muss es für viele eine bessere Bezahlung geben.

Arbeitgeber kritisierten zuletzt regelmäßig Warnstreiks als unverhältnismäßig und sagten, es seien konstruktive Verhandlungen im Gange. Die dritte Gesprächsrunde soll am 16. Mai in Potsdam beginnen.

Verneke: Arbeitgeber müssen sich bewegen

Ver.di-Chef Frank Verneke kündigte gestern an, die Warnstreiks würden noch lange andauern, wenn die laufende Tarifrunde nicht zum nächsten Verhandlungstermin Mitte Mai zum Durchbruch führe. „Wir streiken derzeit jeden Tag sehr gezielt, in der Hoffnung, dass sich die Arbeitgeber endlich bewegen“, sagte Verneke dem Fernsehen „Welt“. Wenn es bei der dritten Anhörung keine Bewegung gebe, “werden wir die Streiks verlängern”, so Verneke weiter.