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Ukraine: Russland greift erneut das Stahlwerk Mariupol an

23. April 2022, 16:02 Uhr 12 Minuten Lesezeit

Mehr als 20 Länder stimmen Teilnahme an Treffen in der Ukraine in Rammstein zu +++ Neuer Versuch, Mariupol zu evakuieren +++ Laut Ukraine werden russische Truppen an mehreren Orten blockiert +++ Entwicklung im Stern-Ticker.

Tag 59 des russischen Krieges in der Ukraine: Nach ukrainischen Angaben hat sich die Armee des Kremlchefs Wladimir Putin an mehreren Orten in der Ostukraine festgesetzt und greift erneut das Stahlwerk Mariupol an. Am kommenden Dienstag wollen nach US-Angaben mehr als 20 Länder an einer Konferenz in der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Unterdessen fordert der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj die Ukrainer auf, alles zu tun, um sich der russischen Besatzung zu widersetzen.

Wichtige Fakten zum Krieg in der Ukraine am Samstag, 23. April:

15.59 Uhr: Fast 5,2 Millionen Menschen sind seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflohen

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine vor zwei Monaten sind fast 5,2 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. Bisher wurden laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR 5.163.686 Flüchtlinge registriert. Bisher haben etwas mehr als 1,1 Millionen Ukrainer ihr Land im April verlassen, gegenüber 3,4 Millionen im März. Frauen und Kinder machen 90 Prozent der ins Ausland Geflüchteten aus.

Die meisten flohen nach Polen. Den Angaben zufolge reisten 2,8 Millionen Menschen in das Nachbarland. Darüber hinaus schätzt IOM, dass mehr als 7,7 Millionen Menschen in der Ukraine vertrieben wurden.

15.12 Uhr: „Stopp Putin“ – 250 Menschen in Düsseldorf für die Ukraine auf der Straße

Das Freie Russland NRW protestiert mit rund 250 Demonstranten in Düsseldorf gegen den Krieg in der Ukraine. Bei der Kundgebung in der Innenstadt hissten Teilnehmer, darunter viele Frauen und Kinder, Transparente in mehreren Sprachen und zeigten Luftballons in den Nationalfarben der Ukraine – Blau und Gelb. Auf den Transparenten stand „Stop the War“ und „Prohibition of Russian State Propaganda“ oder „Stop Putin“. Auflagen auf Englisch: „Waffen für die Ukraine“ und „Hände weg von der Ukraine“. Die Polizei spricht von einem friedlichen Verlauf der Kundgebung mit anschließendem kurzen Umzug.

14.14 Uhr: Russland nimmt die Angriffe auf das Stahlwerk Mariupol wieder auf

Ukrainischen Quellen zufolge greifen russische Truppen erneut das Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol an. „Der Feind versucht, den letzten Widerstand der Verteidiger von Mariupol zu ersticken“, sagte Präsidentschaftsberater Alexej Arestowitsch in einer Videobotschaft. Artillerie und Luftwaffe werden eingesetzt. Die ukrainischen Truppen würden sich jedoch behaupten und “sogar Gegenangriffe starten”. Die Angaben sind nicht verifizierbar. Kremlchef Wladimir Putin hat am Donnerstag angeordnet, Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges nicht zu stürmen. Dadurch sollen eigene Verluste vermieden werden. Zuvor hatte Russland die Hafenstadt am Asowschen Meer für erobert erklärt.

Umstrittene Hafenstadt Zerstörte Häuser und Gräber auf offenen Straßen – schockierende Fotos aus Mariupol

21 Fotos am 20.04.2022

13.41 Uhr: Merz fordert von Scholz eine Regierungserklärung

CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz drängt auf eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag in der kommenden Woche zu seinem Kurs nach Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine. Scholz müsse sagen, wie er die Lage einschätze, und den Weg mit der Opposition besprechen, forderte der Fraktionsvorsitzende der Union in Düsseldorf zum Auftakt des Bundestagswahlkampfs der NRW-CDU. Tut die Kanzlerin das nicht, hat die Unionsfraktion ihren Antrag auf Rüstungslieferungen vorbereitet, um ihre Vorstellungen dem Parlament vorzustellen. “Wir haben eine überforderte Regierung”, sagte Merz.

13.03 Uhr: Lindner wirft der Union ein “gefährliches Spiel” in der ukrainischen Politik vor

FDP-Chef Christian Lindner greift die Union im Bundestag wegen ihres geplanten Antrags auf Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine an. Auf einem FDP-Kongress warf er ihr vor, ein “gefährliches Spiel” zu spielen. „Die aktuelle Rüstungslieferungsinitiative ist eindeutig ein Versuch, der Regierungskoalition Schwierigkeiten zu bereiten und damit die Regierung insgesamt zu destabilisieren“, sagte Lindner. „Ehrlich gesagt habe ich während des Krieges in Europa absolut kein Verständnis für diese Form des politischen Manövrierens der Guerilla. Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung, die die notwendigen Entscheidungen für unser Land trifft.“ Der Bundesfinanzminister wurde aus Washington kontaktiert, wo er wegen einer Coronavirus-Infektion in Quarantäne ist.

Meinung

Kritik an Olaf Scholz Ich bin froh, dass die Kanzlerin nicht abweicht und nicht abwägt

19. April 2022

11:55: Der lettische Botschafter kehrt nach Kiew zurück

Gut acht Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine kehrte der lettische Botschafter Ilgvars Klava nach Kiew zurück. Der diplomatische Vertreter der EU und der NATO für das Baltikum hat seine Arbeit in der ukrainischen Hauptstadt wieder aufgenommen, teilte der lettische Außenminister Edgars Rinkevics auf Twitter mit. Der Botschafter und die Mitarbeiter der lettischen Botschaft verließen, wie viele Diplomaten aus anderen Ländern, Kiew, als der Krieg ausbrach. Nach einem vorübergehenden Umzug nach Lemberg wurde das lettische Büro am 7. April in der Hauptstadt wiedereröffnet. Der Botschafter blieb zunächst zu Konsultationen in Riga.

11.17 Uhr: Russland wirft den USA eine geplante Provokation mit ABC-Waffen vor

Russlands Führung wirft den USA vor, Russland zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen in der Ukraine zu zwingen. „Die Inszenierung des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen dient dazu, Russland vorzuwerfen, verbotene Waffen einzusetzen, um das sogenannte ‚Syrien-Szenario‘ umzusetzen, in dem das Land wirtschaftlich und politisch isoliert und von internationalen Organisationen ausgeschlossen ist. wie der UN-Sicherheitsrat den Chef der NBC-Verteidigungskräfte Igor Kirilov behauptet, ohne irgendwelche Beweise vorzulegen. In den letzten Wochen haben westliche Führer regelmäßig Äußerungen provoziert, dass Russland den Einsatz taktischer Atombomben, chemischer und biologischer Waffen in der Ukraine plane. Ziel ist es, den Druck auf Russlands Verbündete Indien und China zu erhöhen, die Sanktionen einzuhalten.

11 Uhr: Mehr als 20 Länder erklären sich bereit, an den Rammstein-Treffen in der Ukraine teilzunehmen

Nach US-Angaben haben bisher mehr als 20 Länder ihre Teilnahme an der Konferenz in der Ukraine zugesagt, die für kommenden Dienstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Rammstein in Rheinland-Pfalz angesetzt ist. Etwa 40 Länder seien eingeladen worden, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, gegenüber dem Pentagon. Er erwähnte nicht, welche Länder bereits zugestimmt hatten. Darunter sind Nicht-NATO-Staaten. Das Treffen findet nicht unter dem Dach des Bündnisses statt. Zu der Konferenz ist US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eingeladen. Eines der Ziele ist die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine. Daher muss es um die Verteidigungsbedürfnisse der Ukraine außerhalb des aktuellen russischen Angriffskrieges gehen.

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Vor 19 Stunden

10.47 Uhr: Russland meldet Flugzeugabsturz und Zerstörung von Munitionsdepots

Nach Angaben der russischen Streitkräfte haben sie in der Ukraine mehr als 20 Munitionsdepots zerstört. Luftraketen und taktische Luftstreitkräfte zerstörten jeweils drei Lagerhäuser, und Raketentruppen zerstörten 16 weitere Munitionsdepots, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Darüber hinaus haben russische Luftverteidigungssysteme ein ukrainisches Su-25-Flugzeug im Gebiet von Nova Dmitrovka in der Region Charkiw abgeschossen. Außerdem wurden in der Nacht 15 ukrainische Drohnen zerstört, darunter Bayraktar TB-2 über dem Dorf Nova Sorya in der Region Nikolaev.” Insgesamt 66 ukrainische Militärstützpunkte wurden von der Luftwaffe getroffen und insgesamt 1.098 Raketen- und Artilleriestandorte. Laut Konashenkov handelt es sich hauptsächlich um Truppenkonzentrationen, Militärkonvois und Kommandoposten der ukrainischen Armee. Seine Angaben können nicht selbst überprüft werden.

10.44 Uhr: Die Industrie beantragt offenbar den Export von 100 Schützenpanzern in die Ukraine

Eine Tochtergesellschaft des Rüstungskonzerns Rheinmetall hat laut einer Pressemitteilung bei der Bundesregierung die Lieferung von 100 „gelagerten und leicht zugänglichen“ Schützenpanzern Marder in die Ukraine beantragt. Ein förmlicher Antrag auf Ausfuhrgenehmigung sei beim Bundeswirtschaftsministerium eingegangen, berichtet die Welt am Sonntag. Es wurde umgehend dem Bundessicherheitsrat übergeben. Das bedeutet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weitere Minister in der Kommission in den nächsten Tagen entscheiden müssen, ob sie Direktlieferungen von Panzern aus …