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Umstritten: Woher kommt die Leerstandssteuer?

Da bezahlbare Wohnungen in den Ballungsräumen Mangelware sind und Mieten und Gehälter immer weiter auseinanderklaffen, ist die Frage der Besteuerung von Leerstand seit einiger Zeit in aller Munde.

Warum ist?

Tausende Wohnungen stehen in ganz Österreich leer, die Mieten steigen kräftig. Mit einer Grundsteuer könnte der Staat jährlich bis zu 1,8 Milliarden Euro Steuern eintreiben oder Eigentümer von bis zu 198.000 Wohnungen dazu zwingen, ihre Wohnungen zu vermieten. Das zeigt eine Schätzung des SPÖ-nahen Instituts Momentum auf Basis von Daten der österreichischen Statistik und der Österreichischen Nationalbank.

Als Investition

Warum lassen die Eigentümer die Wohnungen leer? Denn Immobilien sind für viele Eigenheimbesitzer eine Wertanlage. Das heißt, Investoren kaufen Wohnungen und vermieten sie nicht, weil sie darauf warten, die Wohnung in einigen Jahren zu einem höheren Preis weiterverkaufen zu können. Mieten ist zu teuer, weil sie nur daran interessiert sind, den Wert der Immobilie zu steigern. Diese Stelle ist vielen ein Dorn im Auge.

Daher soll eine Leerstandssteuer, eine Art Eigentumssanktion, eingeführt werden. Diese Maßnahme dürfte jedoch dazu führen, dass mehr Vermieter ihre Wohnungen vermieten. „Eine ausreichend hohe Leerstandsquote wäre ein Anreiz für tausende Hausbesitzer, ihre Wohnungen zu vermieten und so für mehr Angebot auf dem Wohnungsmarkt zu sorgen. Das könnte den Preisdruck zumindest etwas lindern“, sagte Alexander Huber, Ökonom am Momentum Institute.

Was ist eine Vakanz?

Eine genaue Definition dessen, was unter dem Begriff Stellenangebote zu verstehen ist, gibt es derzeit nicht. „Es gibt noch keine verlässliche Definition dessen, was mit offenen Stellen gemeint ist. Leerstand kann viele Gründe haben“, sagte Martin Prunbauer, Präsident des Österreichischen Hauseigentümerverbandes (ÖHGB). Er nennt einige Beispiele: Das fängt bei der Reparatur einer Wohnung an, die lange dauern kann, allerdings nur aufgrund von Materialschwierigkeiten. Die Suche nach einem geeigneten Mieter, ein längerer Krankenhausaufenthalt oder ein längerer Arbeitsausfall sind nur einige realistische Beispiele, die nichts mit dem Leerstand zu tun haben.

Eine weitere Form der Stellenausschreibung ist die Mobilitätsreserve. Dies ist notwendig, damit sich Menschen bewegen können. Laut Wohnungsmarktexperten wird eine Mobilitätsmarge von drei bis vier Prozent benötigt. „Leerstände können viele Gründe haben und sind nicht zuverlässig nachweisbar“, sagt Prunbauer.