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Vergewaltigung einer 15-Jährigen in einem Stadtpark: Der Prozess hat begonnen NDR.de – Nachrichten

Stand: 10.05.2022 12:41 Uhr

Im Zusammenhang mit der gemeinsamen Vergewaltigung eines 15-jährigen Kindes mussten sich elf Männer am Dienstag vor einem Jugendgericht beim Landgericht Hamburg verantworten.

Der Prozess wird ohne Zuschauer verhandelt: Das Gericht schließt seit Prozessbeginn die Öffentlichkeit aus, da die Angeklagten nur zwischen 18 und 22 Jahre alt sind. Zudem muss die Privatsphäre misshandelter Jugendlicher und junger Männer geschützt werden. Einer der Angeklagten wollte jedoch öffentlich verhandeln: Er fühlte sich durch die Berichte im Vorfeld blamiert und hoffte, dass sich die Öffentlichkeit nachts im Stadtpark ein Bild von den “wirklichen Verhältnissen” machen könne.

Es soll gefilmt worden sein

Den Angeklagten wird vorgeworfen, die damals 15-Jährige im Stadtpark sexuell missbraucht zu haben. Einem elften Angeklagten wird Beihilfe zur Herstellung von Jugendpornografie und Verletzung der Privatsphäre durch die Aufnahme von Bildern vorgeworfen. Er soll das Geschehen mit einem Smartphone gefilmt haben. Diesen Anspruch erhob die Staatsanwaltschaft auch gegen einen der zehn Hauptangeklagten, der auch die Handtasche mit den Wertsachen des Mädchens gestohlen haben soll.

Ein alkoholkrankes Mädchen, das viele Male missbraucht wurde

Laut Staatsanwaltschaft besuchte der 15-jährige Junge am 19. September 2020 eine Party auf dem Jahrmarkt im Stadtpark. Sehr betrunken traf sie am späten Abend einen der Angeklagten. Er führte sie in einen Busch. Dort kamen drei weitere Verdächtige hinzu. Männer haben manchmal junge Menschen mit Gewalt missbraucht. Der 15-Jährige wurde daraufhin noch zweimal ins Gebüsch geführt und von anderen Angeklagten vergewaltigt.

Es wurden Spuren von Sperma gefunden

Der jüngste Angeklagte war erst 16 Jahre alt, als das Mädchen im Stadtpark belästigt wurde. Er ist der Einzige, der seit mehreren Wochen wegen Anklage in Untersuchungshaft sitzt. Dabei wurde Sperma von neun Tätern gefunden. DNA-Spuren seien Beweismittel, so die Staatsanwaltschaft.

Er rief zur Wachsamkeit auf

Das Gericht wird zweimal wöchentlich verhandelt – bis Ende dieses Jahres. Und es gibt eine Konsequenz: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehr als 100 Internetnutzer, die zur Wachsamkeit gegenüber den mutmaßlichen Vergewaltigern aufgerufen haben. Auch ihnen droht Strafe.

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Ein 15-jähriger Mann ist in einem Hamburger Stadtpark von einer Gruppe junger Männer misshandelt worden. Inzwischen wurden elf Verdächtige angeklagt. (22.12.2021) mehr

Dieses Thema im Programm:

DDR 90,3 | NDR 90.3 Aktuell 10.05.2022 | 12:00