pte20220425015 Medizin / Wellness, Forschung / Entwicklung
Das Zusammenspiel aller Maßnahmen senkt das Erkrankungsrisiko bei Menschen über 70 Jahren um 61 Prozent
Ältere Frau: Das Krebsrisiko kann im Alter leicht sinken (Foto: pixabay.de/caropat)
Zürich (pte015 / 25.04.2022 / 10:30) –
Die Kombination aus hochdosiertem Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und einem einfachen Krafttrainingsprogramm zu Hause (SHEP) führt bei gesunden Erwachsenen über 70 Jahren zu einer kumulativen Reduktion des Krebsrisikos um 61 Prozent. Zu diesem Schluss kamen Forscher des Universitätsspitals Zürich. Laut Experten ist dies die erste Studie, die den kombinierten Nutzen von drei erschwinglichen Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit zur Vorbeugung von invasivem Krebs untersucht.
Umfrage mit 2157 Teilnehmern
Experten zufolge könnten die Ergebnisse der Studie Auswirkungen auf die Krebsprävention bei älteren Menschen haben. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache bei älteren Menschen in Europa und den Vereinigten Staaten. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt mit dem Alter. Laut Studienleiterin Heike Bischoff-Ferrari beschränken sich Präventionsmaßnahmen für ältere Menschen derzeit weitgehend auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Mechanistische Studien zeigen, dass Vitamin D das Wachstum von Krebszellen hemmt. Omega-3 kann auch die Umwandlung normaler Zellen in Krebszellen unterdrücken.
Laut Wissenschaftlern ist Bewegung dafür bekannt, die Immunfunktion zu verbessern und Entzündungen zu reduzieren. Beide können Krebs vorbeugen. Bisher gibt es jedoch keine belastbaren klinischen Studien, die die Wirksamkeit dieser drei einfachen Maßnahmen allein oder in Kombination belegen. Das Bischoff-Ferrari-Team führte die „DO-HEALTH“-Studie durch. An der dreijährigen Studie nahmen 2.157 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern teil. Dies waren die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal.
Nachgewiesene kumulative Vorteile
Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in acht verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt täglich 2.000 internationale Einheiten Vitamin D3, ein Gramm Omega-3 und dreimal pro Woche SHEP. Die zweite Gruppe erhält Vitamin D3 und Omega-3, die dritte Gruppe Vitamin D3 und SHEP. Die vierte Gruppe erhielt Omega-3 und SHEP und die fünfte nur Vitamin D3. Die sechste Gruppe erhielt nur Omega-3, die siebte Gruppe nur SHEP und die letzte Gruppe erhielt ein leeres Produkt. Die Teilnehmer wurden alle drei Monate telefonisch kontaktiert – anfangs, nach ein, zwei und drei Jahren, wurden sie auch mit Standarduntersuchungen überprüft.
Die Ergebnisse von Schweizer Wissenschaftlern zeigen, dass alle drei Behandlungsformen kumulative Vorteile in Bezug auf das Risiko einer invasiven Krebserkrankung haben. Jeder Ansatz hat also wenig Nutzen. Wenn sie jedoch kombiniert werden, werden die Vorteile statistisch signifikant. Insgesamt stellten die Forscher eine Verringerung des Krebsrisikos um 61 % fest. Die aktuellen Forschungsergebnisse sind in „Grenzen des Alterns“ veröffentlicht.
(Ende)
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