Martin Kocher ist jetzt Minister für Wirtschaft und Arbeit, aber er ist nicht der Erste. Acht Jahre lang war Martin Bartenstein „Superminister“. Auch beim Roten Bundeskanzler.
Immer diese Aufregung. Erstens, am Montag, sind die Rücktritte der Ministerinnen Elizabeth Koestinger und Margaret Schrambeck. Dann kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer am Dienstag die Zusammenlegung von Arbeits- und Wirtschaftsministerium an. Das sogenannte Superministerium unter Martin Kocher. Das findet die rote Reichshälfte natürlich nicht so toll. SPÖ-Vizepräsident Jörg Leichtfried befürchtet, dass „die Interessen der Beschäftigten vernachlässigt werden“; Arbeitskammerpräsidentin Renate Anderl sieht „Interessenkonflikte unvermeidlich“; ÖGB-Chef Wolfgang Katsian findet die Fusion “sehr problematisch”. Nachtrag: „Einfach mal im Archiv nachschauen.“ Oder ein Gespräch mit Martin Bartenstein, ehemaliger ÖVP-Arbeits- und Wirtschaftsminister.
Bartenstein bekleidete das Amt acht Jahre lang, von 2000 bis 2008. Und er versteht die ganzen Turbulenzen nicht. Seine Aufgaben waren denen von Kocher vergleichbar: Bartenstein war neben Arbeit und Wirtschaft auch für den Tourismus zuständig und zu dieser Zeit Staatssekretär für Tourismus. Nämlich Mares Rosman vom Koalitionspartner FPÖ. Bartenstein ist aber auch für einen ziemlich umfassenden Energiesektor verantwortlich. Ein echter Superdienst. Das Energieministerium leitet nun Leonore Gewessler, die Grünen. Vor allem aber, sagt Bartenstein: Es gab eigentlich keine atmosphärischen Probleme, mit der Zeit war alles gut.
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